Professor TAN Wee Liang von der Singapore Management University stellt gleich zu Beginn klar: „Voraussetzung für einen Markteintritt in Asien ist eine gute Geschäftsidee und Strategie sowie der Aufbau von Vertrauen mit den Geschäftspartnern. Die vielbeschworenen Netzwerke und Beziehungen („Guanxi“) sind zwar wichtig, können aber erst nach dem Markteintritt wirklich aufgebaut werden.“ Dietmar Bodingbauer (ICG Infora Consulting Group): „In global agierenden Unternehmen kommt die Vernetzung zwischen den über die Länder verteilten Geschäftseinheiten oft zu kurz. Übergreifende Themen wie Technologieentwicklung und Optimierung der Geschäftsprozesse müssen strukturell verankert werden – die formelle und informelle Kommunikation muss länderübergreifend gezielt gefördert werden.“
Reinhart Adam (Magna Steyr), ergänzt: „Der Erfolg im Ausland steht und fällt mit den Mitarbeitern – Voraussetzung, um gute Mitarbeiter für Auslandseinsätze zu motivieren, ist akzeptable Lebensqualität im Ausland und eine entsprechende Perspektive für den Wiedereinstieg. Ein Hauptproblem nach der Rückkehr von Expatriates ist der „Schock“ des Wiedereinstiegs in starre Strukturen nach Jahren großer Eigenverantwortung und „Pionierarbeit“ im Ausland.“ Gerald Lackner von AVL Ditest beschreibt die Erfolgskriterien bei Unternehmensakquisitionen: „Klarheit über die strategischen Ziele hinter der Akquisition sowie ganz konsequente Durchsetzung der Ziele beim mittleren Management. Langer Atem und „Frustrationstoleranz“, da die Umsetzung immer länger dauert als geplant.“
Resümee der abschließenden Podiumsdiskussion: Panik vor Asien ist nicht angebracht, Europa hat viele Top-Unternehmen, die die Chancen auf dem Weltmarkt nützen. Das globale Wachstum bringt nicht nur den Unternehmen Gewinne, sondern sichert die Arbeitsplätze in den Headquarters in Europa. Allerdings muss der Standort Europa wettbewerbsfähige Voraussetzungen bieten: Infrastruktur, top-qualifizierte Mitarbeiter und Flexibilität. Karin Schafler, Marketing |