Information zur Pressekonferenz mit Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl, Mag. Gerlinde Pöchhacker, Geschäftsführerin TMG und Dr. Hermann Felbermayr, Leiter Abteilung Gewerbe, Land OÖ am 20. Jänner 2006 im Oö. Presseclub zum Thema Innovatives Oberösterreich 2010.
Mit dem Strategischen Programm „Innovatives OÖ 2010“ ist ein beachtlicher Wurf gelungen. Die 43 Innovations-Maßnahmen, die von 250 Expertinnen und Experten ausgearbeitet wurden, sind nun in Phase 1 der Umsetzung. Damit wird der Standort Oberösterreich gestärkt und zu einer der innovativsten Regionen Europas gemacht. Unser Bundesland setzt mit diesem Programm immens wichtige Meilensteine für Wirtschaft, Wissenschaft und – ganz besonders wichtig – die Menschen im Land.
- Forschung & Entwicklung
- Berufliche Qualifikation
- Netzwerke & Kooperationen
- Impulse für den Wirtschafts- & Technologiestandort
- EU-Networking
| Im Bereich der Forschung & Entwicklung liegen die Schwerpunkte konkret auf Informations- und Kommunikationstechnologien, Mechatronik, Life Sciences, Innovative Werkstoffe und Logistik.
Wirtschaft sowie Forschungs- und Innovationseinrichtungen ziehen mit voller Kraft an einem Strang. So sind alleine im Wirtschaftsressort des Landes heuer 33,5 Millionen Euro – ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr – für den Bereich Forschung, Entwicklung, Technologie und Innovation zur Verfügung. Gemeinsam mit privaten und öffentlichen Mitteln kommen damit die ersten 100 Millionen Euro in Bewegung. Und schon jetzt können wir eine außerordentliche Bilanz vorweisen: 23 Maßnahmen sind bereits in Umsetzung, 12 in Vorbereitung, 8 in Planung. Stärken stärken – Neues wagen! Neben der Fortführung bereits bewährter, positiv evaluierter Maßnahmen zur Förderung der Wirt¬schaft sind im Strategischen Programm „Innovatives OÖ 2010“ zahlreiche neue Maßnahmen vorgesehen. Dazu zählen unter anderem:
Diese neue Forschungsinitiative für die oö. Unternehmen soll dazu beitragen, die F&E-Quote in Oberösterreich weiter zu erhöhen. Durch die Anschlussförderung werden bis zu 70 Prozent der Kosten von innovativen FFG-Projekten unterstützt. Unser Bundesland holt sich das meiste Forschungsgeld in Wien ab. Oberösterreich hat im Jahr 2005 mit 60,8 Millionen Euro die meisten Förderungen aus FFG-Basisprogrammen erhalten und liegt somit wieder vor den starken Universitätsstandorten Wien und Steiermark! Insgesamt wurden 127 Projekte von oö. Unternehmen gefördert. Das entspricht einer Steigerung um etwa 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) spielt für die Wirtschaft eine Schlüsselrolle. Wir haben exzellente Forschungs-einrichtungen, viele spezialisierte IKT-Unternehmen – wie KEBA, Tro-soft oder Fabasoft – und forcieren die Anwendung modernster IKT-Technologie. Die geplante IKT-Offensive soll die F&E-Strukturen und die Kooperation mit der Wirtschaft stärken sowie den Einsatz mo-dernster Technologien erleichtern. Das bringt Geschwindigkeit, Einsparungseffekte und neue Produktentwicklungen. Logistik stärkt die Produktivität der Unternehmen und macht sie noch wettbewerbsfähiger. Daher wird 2006 ein eigenes Forschungszentrum für Logistik an der Fachhochschule Steyr aufgebaut. Inhaltlich bringt sich der Verein Netzwerk Logistik federführend ein. Auch in den anderen Themenfeldern sind die Arbeiten in vollem Gang. Folgende Maßnahmen werden bereits umgesetzt:
Wirtschaft, Wissenschaft, Schulen und die „education highway GmbH“ setzen auf „Power Girls“. Um das Technik-Interesse bei Mädchen früh und kompetent zu fördern. 125 technisch interessierte Mädchen aus 25 Schulen können sich in diesem Bereich weiterbilden und auch an-dere Mädchen für Technik begeistern. Seminare und Veranstaltungen sollen die Freude an der Technik aber auch das Know how weiter ver-tiefen. Seit Herbst 2005 laufen die ersten Workshops bei KEBA, voestalpine, JKU, AEC, MAN, Schatzdorfer, … Auf Wunsch der Wirtschaft sollen gezielte Studiengänge im Bereich des Maschinenbaus angeboten werden. Derzeit sind an der FH Wels ein Studiengang für Anwendungsorientierte Simulation im Maschinenbau sowie ein Institut für konstruktiven Leichtbau an der Johannes-Kepler-Universität in Vorbereitung. Die Holzbauwirtschaft braucht qualifizierte technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im November 2005 wurden gemeinsam mit rund 30 Unternehmen die Top-Lehrinhalte ausgewählt. Derzeit wird der Lehr-plan festgelegt und werden erste Maßnahmen zur Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler gesetzt.
Mit 2. Dezember 2005 wurde die Clusterland Oberösterreich GmbH, bestehend aus fünf Cluster- und drei Netzwerk-Initiativen, gegründet. Eigentümer sind neben der TMG die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung. Ziel ist ein noch intensiverer Kundenfokus und eine starke nationale und europäische Vernetzung. Nächster Schritt ist die Konstituierung des Gesellschaftsbeirats. Mit Jänner 2006 ist der offizielle Startschuss für das Netzwerk Umwelttechnik gefallen. Die Highlights des mit rund 50 oberösterreichischen Unternehmen und Institutionen ausgearbeiteten Jahresprogramms sind: Eine Industrieanalyse zum gezielten Anstoß von Produktinnovationen, ein bundesweiter Leistungskatalog, ein „Banken-Dialog“, um Finanzierungsinstrumente für den Export zu erarbeiten, und Veranstaltungen rund um die Erschließung internationaler Märkte. Wirtschafts- und Technologiestandort OÖ Ein wichtiger Impuls für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung ist die regionale Beschäftigungs- und Wachstumsoffensive („Schüssel-Pühringer-Plan“). Die TMG-Betriebsansiedlung betreut zahlreiche industriell-gewerbliche Investitionen und touristische Leitprojekte. Die vielen Betriebserweiterungen der letzten Zeit (FACC, MAN, Gstöttner, Fröling…) zeigen, dass Oberösterreich ein hochattraktiver Standort ist.
Die Arbeiten am Ausbau des international renommierten Softwareparks Hagenberg sind in vollem Gang. Ziel ist, Platz für die Ansiedlung neuer Unternehmen sowie ein größeres Angebot an Arbeits- und Wohnmöglichkeiten zu schaffen. Neue Bürogebäude, ein Hotel sowie neue Studentenheime sollen zur Sicherung und Erweiterung des Forschungs- und Ausbildungsniveaus beitragen. In Wels wird ein naturwissenschaftliches Erlebniszentrum – nach dem Motto Technik zum Angreifen – entstehen. Die Besucher werden dort selbst Experimente durchführen können. Einer der Themen-schwerpunkte liegt im Bereich Erneuerbarer Energie. Das Science Center befindet sich derzeit in der Projektierungsphase.
Viele Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung wirken aktiv in europäischen Gremien mit. Hier wollen wir verstärkt mit einer Stimme sprechen und so aktiv in der EU mitgestalten. So arbeitet zum Beispiel Profactor in einer der rund 30 europäischen Technologieplattformen federführend mit und bringt sich mit oö. Unternehmen beim nächsten EU-Forschungsprogramm ein. EU plus – eine gemeinsame Initiative des Landes und der Wirtschaftskammer – unterstützt die oö. Unternehmen mit zielgerichteten Informationen zu Fördermöglichkeiten in den neuen Beitrittsstaaten. Konkret wurden Merkblätter über Tschechien, Slowakei, Polen, Ungarn und Slowenien erstellt und Seminare abgehalten. „Für die Sicherung der Arbeitsplätze im Land bauen wir die Forschung gezielt aus. Für unsere Jugend schaffen wir zukunftsorientierte Ausbildungsmöglichkeiten. Wir unterstützen die Unternehmen im internationalen Wettbewerb und leisten damit einen Beitrag zu sozialer Sicherheit und Wohlstand. Dafür brauchen wir dieses Programm. Ich bin stolz, dass es in so kurzer Zeit so gut auf Schiene ist!“ erklärt Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl. Im Jahr 2006 kommen die ersten 100 Millionen Euro in Bewegung. Davon kommt mit 33,5 Millionen Euro für innovative Maßnahmen rund ein Drittel über das Wirtschaftsressort vom Land OÖ. Die verbleibenden Mittel werden von der Wirtschaft, vom Bund und von der EU aufgebracht. Damit erreichen wir derzeit eine beachtliche Hebelwirkung von mindestens 1:2.
Die Mittelverteilung nach Themenfeldern sieht für 2006 folgendermaßen aus: Entsprechend der strategischen Ausrichtung des Programms fließen rund 40 Prozent in den Bereich Forschung und Entwicklung!
Das „Innovative OÖ 2010“ setzt klare Schwerpunkte im Bereich Forschung & Entwicklung. Nur so können wir die internationale Wettbewerbsfähigkeit der oö. Unternehmen und den Standort OÖ insgesamt absichern und ausbauen. Derzeit arbeiten wir mit voller Kraft an der Umsetzung der fünf Forschungsschwerpunkte und bereiten uns gemeinsam mit den Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf eine erfolgreiche Teilnahme am neuen Kompetenzzentren-Programm des Bundes vor. Land und Bund befinden sich diesbezüglich in Endverhandlungen. Gemeinsames Ziel ist, den Technologietransfer zu den KMU zu verstärken. Auch kleine und mittlere Unternehmen sollen verstärkt von neuen Technologien und Entwicklungen profitieren können. Das neue K-Programm sieht drei Programmlinien vor: - K2-Zentren: große Forschungszentren mit Potenzial zur Weltspitze,
- K1-Zentren: entsprechen weitgehend bisherigen Kompetenzzentren
- K-Projekte: längerfristige Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft und Wirtschaft mit Multifirm-Charakter.
Die Einreichung wird ab Herbst 2006 möglich sein.
Mechatronik ist eine Schlüsselkompetenz im Industriebundesland Nummer 1, weil damit die vielen Maschinenbau- und Anlagenbauunternehmen ihren Technologievorsprung ausbauen können. Hier haben sich die großen Player in der Mechatronikforschung – Johannes Kepler Universität (JKU), Linz Center of Competence in Mechatronics (LCM) und das Industrielle Kompetenzzentrum für Mechatronik und Automation (IKMA) – zusammengeschlossen und bereiten ein Network/Center of Excellence in Mechatronics vor. Die JKU hat in ihren Uni-Entwicklungsplan neue Mechatronik-Institute aufgenommen. Weiters liegen zahlreiche Projektvorschläge von Forschungseinrichtungen und Unternehmen vor. Alle Forschungs-einrichtungen und von Wirtschaftskammer und Industriellen-vereinigung OÖ nominierten Unternehmen haben sich erstmals bei einem Workshop getroffen. Im Dezember 2005 fand der Initial-Workshop zur Umsetzung der IKT-Maßnahme mit allen Forschungseinrichtungen und von WK und IV OÖ nominierten Unternehmen statt. Die künftige Weiterentwicklung der universitären und außeruniversitären Forschung ist hier erste Priorität. Weiters wird an der Vorbereitung der OÖ IKT-Offensive gearbeitet, wobei derzeit intensive Gespräche mit dem Bund geführt werden. Oberösterreichs Produktionsunternehmen profitieren vom top-aktuellen Know-How im Umgang mit Leichtbaumaterialien wie Stahl, Aluminium, Kunststoffe oder Holz. Auf Initiative der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung sowie zahlreicher Industrieunternehmen (voestalpine, FACC, …) soll darum ein Leichtbau-Kompetenznetzwerk eingerichtet werden. Die Teilnahme am K-Programm des Bundes wird vom ARC Leichtmetall Kompetenzzentrum Ranshofen (LKR) vorbereitet. Die JKU plant die Einrichtung eines Instituts für konstruktiven Leichtbau, wobei zur Zeit die Finanzierungsmöglichkeiten geprüft werden. Weitere Aktivitäten laufen im Kunststoff- und Holzbereich. Der Start-Workshop fand im Dezember staund stärkt die Unternehmen in der Effizienz ihrer Waren- und Informationsflüsse.
Neben der Umsetzung und Vorbereitung kommt auch den begleitenden Maßnahmen ein großer Stellenwert zu. Geplant ist etwa ein Innovationsquiz mit 1.000 Fragen. Denn es gilt das Innovations-bewusstsein – insbesondere bei Jugendlichen – zu erhöhen. Mit dem Innovationsquiz soll spielerisch der Zugang zur Innovation ermöglicht und positiv auf die Schullaufbahnentscheidung eingewirkt werden. Auch dem Zukunftsfeld Life Sciences (Biotechnologie, Medizintechnik, Lebensmitteltechnologie, Bioinformatik, Gesundheit …), das gerade für die oö. Wirtschaft besonders wichtig ist, ist ein eigener Forschungsschwerpunkt gewidmet. Oberösterreich verfügt über spezifische F&E-Einrichtungen insbesondere an der Johannes Kepler Universität, der Upper Austrian Research (UAR) und der FH, deren Vertreter sich gemeinsam mit zahlreichen Unternehmern zu einem Workshop zusammen finden. Das Logistik-Forschungszentrum in Steyr wird im heurigen Jahr eingerichtet.
Das „Innovative OÖ 2010“ ist ein anspruchsvolles und weitreichendes Programm. Aus diesem Grund ist uns eine verständliche Kommunikation über den jeweiligen Umsetzungsstand ein großes Anliegen. Jede Oberösterreicherin, jeder Oberösterreicher kann sich auf www.ooe2010.at ein aktuelles Bild machen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ein monatliches OÖ-2010-Monitoring per Newsletter anzufordern und so bequem am PC die neuesten Entwicklungen mit-zuverfolgen!“ so Gerlinde Pöchhacker. Ausblick: Auch diese Maßnahmen werden noch 2006 angegangen • Spitzenkräfte entwickeln, fördern und in OÖ halten • Soziale Kompetenz • Ausbau von tech2b in Steyr • Kooperation mit neuen EU-Mitgliedsstaaten
Mag. Harald Hochgatterer Leiter Unternehmenskommunikation
OÖ. Technologie- und Marketinggesellschaft mbH A-4020 Linz, Hafenstraße 47-51 Tel: +43-732-79810-5062 Fax: +43-732-79810-5008 E-Mail: harald.hochgatterer@tmg.at |